Grosse Ehre für die Untere Lorze
Natürliche Gewässer sind für Mensch und Natur unentbehrlich. Darum ehren der Verein Gewässerperle und der WWF die Gemeinden an der Unteren Lorze und ihr Engagement für den Fluss am 3. Oktober mit einer Steinskulptur.
Eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Christa Rigozzi wählte acht Schweizer Bäche und Flüsse aufgrund ihrer Natürlichkeit und Schönheit aus. Unter ihnen auch die Lorze. Am 3. Oktober 2024 übergab Ruedi Bösiger vom Verein Gewässerperlen den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden Cham, Hünenberg, Maschwanden und Obfelden die Nominationsskulptur, gefertigt aus einem Stein aus der Lorze.
Alexander Grütter, Abteilungsleiter Wasserbau Kanton Zug
«Die Auszeichnung der Unteren Lorze unterhalb des Kraftwerks Frauental zeigt, dass es auch im von Wachstum geprägten Kanton Zug ausgezeichnete Lebensräume für ein grosses Artenspektrum gibt. Durch die beschränkte Zugänglichkeit steigt der Wert für Flora und Fauna umso mehr.»
Renate Huwyler, Gemeindepräsidentin Hünenberg
«Die Gemeinde Hünenberg ist stolz darauf eine solche Gewässerperle wie die Lorze mit allen ihren positiven Auswirkungen auf die Biodiversität zu beheimaten.»
Ein besonderer Fluss
Die Lorze verlässt in Cham den Zugersee und fliesst rund 10 Kilometer durch die Gemeinden Cham, Hünenberg, Maschwanden und Obfelden, wo sie in die Reuss mündet. Sie durchfliesst Auengebiete und Flachmoore von nationaler Bedeutung sowie Amphibienlaichgebiete. Das Gewässer bietet Laichplätze für die vom Aussterben bedrohte Nase (eine seltene Fischart). Zudem sind alle drei einheimischen Krebsarten (Dohlen-, Stein- und Edelkrebs) im Gebiet zu finden, ebenso wie verschiedene Amphibien und geschützte Libellenarten. Der Reussspitz bietet geeignete Lebensräume für den Eisvogel und den Biber. Eine faszinierende Gewässerlandschaft, auf die man zu Recht stolz sein kann. Die natürlichen Strukturen und die hohe Artenvielfalt machen die Lorze unterhalb des Klosters Frauenthal bis zur Einmündung in die Reuss zur möglichen Kandidatin des Qualitätslabels «Gewässerperle PLUS».
Georges Helfenstein, Gemeindepräsident Cham
«Wir sind stolz auf die intakten Natur- und Naherholungsgebiete auf unserem Gemeindegebiet, wozu auch die Lorze gehört. Wir freuen uns über die Nominierung als «Gewässerperle» und werden uns auch künftig für ihren Erhalt einsetzen.»
Im Rahmen der Skulpturübergabe würdigte Ruedi Bösiger das Engagement der Gemeinden. Die Gemeinden haben nun die Möglichkeit, ihr Engagement für die Lorze mit dem Label «Gewässerperle PLUS» anerkennen zu lassen. Das Gütesiegel zeichnet wertvolle Bäche und Flüsse sowie das Engagement der Menschen dahinter aus. Es wird für fünf Jahre vergeben, während dieses Zeitraums wird ein Aktionsplan für die weitere Entwicklung des Gewässers umgesetzt.
Stephan Hinners, Gemeindepräsident Obfelden
«Dank naturnahen Gewässern und Wäldern können die Obfelder praktisch vor der Haustüre die Natur entdecken. Die Auszeichnung der Lorze als «Gewässerperle» ist nicht nur ein Zeichen der Schönheit, sondern auch ein Beweis für unser gemeinsames Engagement für den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume.»
Ernst Humbel, Gemeindepräsident Maschwanden
«Die Lorze ist eine natürliche Perle, die fast ohne Vorschriften, Projekte und Bauarbeiten über Jahrhunderte gewachsen ist.»
Im Bild von links nach rechts: Stephan Hinners, Obfelden; Alexander Grütter, Kanton Zug; Peter Weiss, Obfelden; Renate Huwyler, Hünenberg; Georges Helfenstein, Cham; Ernst Humbel, Maschwanden; Ruedi Bösiger, Gewässerperlen (v.l.n.r.).