Pionierleistung Grimsel-Dialog: Ein Gewinn für unsere Gewässerperlen und die Energiewende
Der Ausbau erneuerbarer Energien und der Schutz unserer Natur müssen keine Gegensätze sein. Das beweisen nun eindrücklich die Ergebnisse des sogenannten Grimsel-Dialogs. Der Verein Gewässerperlen freut sich über die positiven Entwicklungen zum Schutz unserer wertvollen Gewässer. Gleichzeitig liegt noch ein langer Weg im Gewässerschutz vor uns.
Fast ein Jahr haben der Kanton Bern, die Kraftwerken Oberhasli AG (KWO) und diversen Natur-, Tier-, Landschafts- und Fischereiverbände gemeinsam verhandelt. Was uns besonders freut: 53 Fliessgewässer oder Gewässerabschnitte werden neu im Kanton Bern von der Nutzung für neue oder wesentliche Erweiterungen bestehender Wasserkraftwerke ausgenommen.
Darunter sind auch viele Gewässerperlen wie beispielsweise die Sense (Schwarzwasser), die Emme, die Kander (Schwarzbach), die Chiene (Gamchibach/Gornerewasser), die Zulg oder die Saane, die dadurch langfristig geschützt werden. Zusätzlich wird durch konkrete Aufwertungsmassnahmen, wie den Rückbau von Fassungsbauwerken an der Gewässerperle Emme, die Vernetzung für verschiedene Arten wiederhergestellt.
Um zu einer Einigung zu gelangen, wurde während des Dialogprozesses eine neue Bewertungsmethode entwickelt. Die sogenannte «Berner Methode» ermöglicht es, die unvermeidbaren Eingriffe der Speicherprojekte gegen den ökologischen Mehrwert von Ausgleichsmassnahmen transparent gegeneinander abzuwägen.
Für Gabriele Aebli vom Verein Gewässerperlen hat der Grimsel-Dialog denn Vorbildcharakter: «Für mich beweist das Berner Beispiel, dass gute Lösungen für die Natur und die Energiewende gefunden werden können. Es ist machbar, die wertvollsten Gewässer zu erhalten und gleichzeitig erneuerbare Energie auszubauen».
Trotz der erfreulichen Nachrichten steht es nach wie vor schlecht um die Schweizer Gewässer: Nur 4% sind noch in einem natürlichen Zustand. Genau diese 4% müssen wir auch in Zukunft weiter schützen, denn sie sind zentral für den Erhalt bedrohter Tiere und Pflanzen und bilden einen wichtigen Erholungsraum für uns Menschen. Genau dafür wollen wir uns mit dem Label Gewässerperle PLUS auch in Zukunft einsetzen.